Hein Zabel
Hein Zabel, waschechter Fischkopp, was den geborenen Hamburger meint, sorgt dafür,
daß auf dem Hamburger Fischmarkt weder die Muse, noch die Muße zu kurz kommen.
Blau blitzt sein Auge unter buschiger Braue, weiß weht das Haar, keß sitzt die Mütze
über‘m Ohr, wenn er vor dem LOBSTERHOUSE die Stellung als eine der letzten lebenden
Musiktruhen hält. Sonntags spielt er auf seiner weißen Quetschkommode, für den Fischmarkt sattelt er die mit den Goldschnörkeln und und sorgt mit Silber in der Kehle dafür, daß die richtige Weise erklingt und ein bißchen die Kasse klingelt.
Heins musikalisches Bad in der Menge bringt diese nicht nur ins Schunkeln. Evergreens rühren ans Elementare, an Tiefen und Untiefen, wo die Seele nicht weiß, soll sie lachen oder weinen.
Dann klingt ”Amor, Amor, Amor…” manchmal wie “am Ohr, am Ohr, am Ohr…”
Text von Christine Böer